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Der Ausschuß für Schulzählungen im Landeslehrerverein
Mecklenburg-Schwerin veröffentlichte in einem kleinen Bändchen
die Beschreibung der Schulstellen; dort heisst es zu Proseken:
"Poststation, Bahnstation, nächste Stadt und Amt Wismar 7 Km, Orstkl. D. Schulverband Proseken-Weitendorf (s.u.). Haus massiv mit Steindach. 5 Zimmer (16, 16, 16, 25 m/2), 2 Kammern (je 10 m/2). Räucherboden. Scheune für sich, massiv mit Pappdach. Pumpe. Garten 150 m/2-Ruten, 180 Obstbäume, davon 60 Zwergbäume und Spalier. Acker am Gehöft, 1792 m/2-Ruten, gut. Wiese fehlt. Verpachtet bis 1926 für 20 Tlr. Korn. Gesetzl. Feuerung. Kirchendienst, keine Filialen. Sämstliche niederen Küsterdienste. 26 1/4 Scheffel Roggen, 17 Scheffel Hafer, 56 Würste, 3 halbe Schweinsköpfe, 781 Eier, 6,25 M. für Flachs, 7,54 M. Uhrgeld, 74 Brote, 9,67 M. Hafergeld, 3.33 M. Brotgeld, 3,63 M. Eiergelt, 6,13 M. Wurstgeld (Korn, Eier, Wurst, Schweinsköpfe zum Teil abgelöst), Voraus 200 M. Handarbeitsunterricht. Bem.: Proseken (I. Kl.) bildet mit Weitendorf (II. Kl.) einen Zwangsschulverband. |
Der Lehrer Hans Wergin kam im Frühjahr (Ostern)1929 nach Proseken,
besetzte die Stelle eines Dorflehrers für 22 Kinder und war zugleich
Kantor und Standesbeamter. Mit Weitendorf und Proseken wird ein Schulverband
gegründet: In Weitendorf werden die Klassen 1 bis 4 und in Proseken
werden die 10 bis 14 Jährigen beschult. Wahrscheinlich hat auch Lehrer
Hans Wergin ca. 500 Reichsmark jährlich verdient; Naturalienvergütung
war bereits abgeschafft worden. Jeder Lehrer - so auch Hans Wergin - sollte
mindestens zwei Instrumente spielen; Hans Wergin leitete den Posaunenchar
und spielte natürlich die Orgel in der Kirche.